Ministerpräsident Söder zeichnet LSK Mainburg mit Dialektpreis Bayern aus

LSK Theater Mainburg e. V.
Ministerpräsident Söder zeichnet LSK Mainburg mit Dialektpreis Bayern aus

Ministerpräsident: Dialekt macht schlau – Mainburger Theaterverein für besondere Verdienste um Dialektpflege gewürdigt.
„Erst das Kreuz auf der Brust/macht den Menschen selbstbewusst“, reimte die Couplet AG bei der Verleihung der Dialektpreise Bayern 2018 in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz – und wenn das stimmt, dann kann das LSK Theater Mainburg jetzt noch ein bisserl stolzer auftreten: im 50. Jahr des Bestehens bekam der Theaterverein den Dialektpreis Bayern verliehen, als einer von acht Preisträgern aus allen bayerischen Bezirken. Mit dem Preis würdigt die Staatsregierung Menschen, die sich besonders um die Pflege regionaler Dialekte verdient gemacht haben.

 München. Dialekt macht intelligent und schlau. Dialekt ist wie ein Malkasten, mit dem man bunte Farben in die Sprache bringt. Dialekt ist Heimat to go – so sangen Minister und Preisträger das Hohelied der Mundart bei der Verleihung des Dialektpreises Bayern in München. Zwei bayerische Minister und der Ministerpräsident persönlich überreichten die Urkunden am Montag Abend in der Residenz München an die acht Preisträger – einer aus jedem bayerischen Bezirk plus einer fürs Allgäu, dazu zwei Sonderpreise.

Das LSK Theater Mainburg war mit großer Delegation angereist – zwölf Männer und Frauen, die Radiointerviews geben durften und dann von der neuen Kultusministerin Professor Marion Kiechle auf die Bühne gebeten wurden. Die Mainburger feiern ohnehin gerade ihr 50jähriges Jubiläum. Die Ministerin lobte den LSK als „kulturelle Institution“, die die Liebe zur Mundart pflege. Der Theaterverein biete eine große Bandbreite im Repertoire und betreibe eine intensive Nachwuchsarbeit.

Die 1. Vorsitzende Heidi Mirlach wurde dann von Moderatorin Marion Schieder genau dazu gefragt: viele Redner bei der Preisverleihung beklagten, dass gerade die Kinder heute kaum noch Dialekt sprechen – wie es denn in Mainburg aussehe? Mirlach konnte sie beruhigen: beim LSK gebe es zwar Kinder, die Hochdeutsch als Muttersprache sprechen, die Mehrzahl aber redet, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist – ein gepflegtes Niederbairisch.

Das wird Ministerpräsident Markus Söder gern gehört haben. Der hat den Preis im vergangenen Jahr gestiftet, damals noch als Heimatminister – sein Nachfolger Albert Füracker war am Montag ebenfalls mit dabei. Söder sagte, er sehe es als oberste Staatsaufgabe, durch solche Preise Mundart lebendig zu halten, und versprach, Dialektsprechen werde künftig auch in den Schulen wieder gefördert. Die Preisträger pries Söder als „echte Könner im Dialekt“.

Die Preisträger – das sind, neben dem LSK Theater, unter anderem „Dr Döblingers geschmackvolles Kasperltheater“ aus München, Michael Honig alias BBou aus der Oberpfalz oder die Couplet AG und die Kabarettistin Monika Gruber, die mit zwei Sonderpreisen geehrt wurden. Gruber wehrte sich dagegen, dialektsprechende Menschen als „die Paralympics des Hochdeutschen“ zu diskriminieren und zitierte Oskar Maria Graf: Mundart sei kein Defizit, sondern ein Privileg.

Der Dialektpreis Bayern wird seit dem vergangenen Jahr verliehen, Preisträger war unter anderem Willy Michl. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert.



Quelle: Text und Fotos: © Hermann Scholz

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