Intensiver Workshop zum Objekttheater mit Raphael Mürle

Intensiver Workshop zum Objekttheater mit Raphael Mürle

Beim Objekttheater entfällt der Prozess der Herstellung einer Figur. Verwendet werden kann alles: Fundstücke, Haushaltsgeräte, Naturgegenstände usw. Das ist einfach und komplex zugleich. Denn im Gegensatz zur gestalteten Figur fehlen dem Gegenstand oft menschliche Züge. Aber genau das ist wieder der Punkt, bei dem der Spieler ansetzen kann. Dem Ding nähert man sich assoziativ und experimentell. Wenn man sich Zeit lässt, entblättern sich auf einmal vielfältige Möglichkeiten. Die Objekte bekommen einen Charakter, haben Gefühle und erzählen plötzlich Geschichten. Der Workshopleiter Raphael Mürle gab uns Zeit, genau das alles auszuprobieren. Nach Phasen des Experimentierens schlossen sich Präsentationen an, die das Zwischenergebnis zeigten. Da wir von Anfang an bei den gleichen Dingen blieben, konnten wir den Veränderungsprozess wunderbar nachvollziehen. Die Rückmeldungen der Zuschauer halfen, die Szenen weiterzuentwickeln, Elemente hinzuzufügen, anderes zu verwerfen. Am Ende des Workshops standen wunderbare, beeindruckende Soloszenen: Die Begegnung von Wischmop und Zylinder, die sprechende Tasche mit den vielen Gesichtern, das gefräßige Spitzerschwein, die verwandlungsfähigen Eierbecher, der wandelbare Haushaltshandschuhwicht, die Ballett tanzenden Schuhspanner und die Glühbirnenente... 
Raphael begleitete die Prozesse ruhig und souverän und schaffte eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Mit klarem Blick deckte er technische oder inhaltliche Schwachstellen auf und gab durchdachte und konstruktive Hilfestellungen. 
Bildquelle/-rechte: Tania Schnagl
Bildquelle/-rechte: Tania Schnagl
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