Spielbericht: Die Jagd nach dem Zylinder

Kleines Münchner Theater
Spielbericht: Die Jagd nach dem Zylinder

Die Jagd nach dem Zylinder ist ein Lustspiel von Peter Hinrichsen alias dem aus dem  Fernsehen bekannten Peter Steiner. Das Stück dreht sich um einen Witwer und einen Junggesellen, die sich gegenseitig Konkurrenz machen in ihrer Werbung um eine reiche Witwe. Da diese in einem Traum vorausgesehen hat, dass ihr Zukünftiger ihr zu einem bestimmten Zeitpunkt und Ort in Gehrock und Zylinder begegnen wird, machen sich die beiden verliebten Gockel auf die Jagd nach diesen Utensilien. Trotz gewisser Schwierigkeiten gelingt es ihnen. Da sie sich aber gegenseitig ausstechen wollen, verfallen beide auf die Idee, sich gegenseitig mit starken Abführmitteln aus dem Verkehr zu ziehen. Sehr zum Vergnügen der Zuschauer, die diese Szene sichtlich genießen, gelingt ihnen das. Dabei zeigen beide Darsteller, gespielt von Toni Angermeier und Michael Heim, eine wunderbar komische Nummer um gegenseitige Verführung zu einem vergifteten Kaffee und die anschließende Niederlage beider durch heftige Darmkoliken.

Das kleine Münchner Theater, als Verein gegründet im August 2013, ehemals das bayerische Volkskunsttheater von Alois Landgraf, der 2013 verstorben ist, hat sich der bayerischen Mundart verschrieben und führt zweimal jährlich ein Lustspiel / einen Schwank aus diesem Genre auf. Der Theaterverein hat knapp 20 Mitglieder, von denen 15 auf der Bühne stehen. Nachdem die Gruppe nach 25 Jahren ihre ursprüngliche Heimat, das Gasthaus zur Post in Altperlach, im Jahr 2019 verlassen musste, hat sie seit 2020 in der Tenne im Gut Keferloh bei München eine neue Heimat gefunden. Das derzeitige Lustspiel „Die Jagd nach dem Zylinder“ ist denn auch ein bayerisches Lustspiel in dieser Tradition. Wie in alten Zeiten kann das Publikum im großen Saal des Gasthauses essen und trinken und nebenbei dem Theaterstück zuschauen. Noch ein Stück altes Bayern in München, das die „gute alte Zeit“ wieder ein Stück aufleben lässt.